Zweimal Geschichte erinnern……

Mira ist sechszehn Jahre alt und schmuggelt in Warschau Lebensmittel. Sie ist Jüdin und lebt im Ghetto, hinter der großen Mauer, drei Meter hoch mit Stacheldraht und Scherben. Dort wo Hunger, Tod und Verzweiflung zu Hause sind, wartet die Familie von Mira auf etwas zu essen. Ihre kleine Schwester Hanna und ihre Mutter. 350 000 Menschen sind im Ghetto eingepfercht, müssen Zwangsarbeit leisten oder werden deportiert, sterben auf den Straßen.

Mira ist sechszehn Jahre alt und will leben. Sie kämpft, schmuggelt Lebensmittel. Auf dem Markt in Warschau hat sie Eier, Karotten und etwas Butter bekommen. Jetzt muss sie es nur noch unbemerkt zurück schaffen ins Ghetto.

Sie hat sich verkleidet für den Markt, Sie trägt das blaue Kleid mit den roten Blumen wie einen Tarnumhang. Alle anderen Sachen sind schäbig und kaputt, damit wäre sie außerhalb des Ghettos aufgefallen als Jüdin. Und das hätte ihren sofortigen Tod bedeutet. Ihre blauen Schuhe klackern auf dem Kopfsteinpflaster, aber noch deutlicher hört Mira die Schritte, die sie schon eine Weile verfolgten. Sie hatte sie schon gespürt, die Hyänen haben sich an sie geheftet. Drei Männer ……

Wie die Predigt weitergeht? Morgen um 10.00 Uhr in der Christus-und Garnisonkirche Gottesdienst mit Männer und Knaben-Chor aus Warschau.

 

 

Und um 18.00 Uhr zur Eröffnung der Themenwochen klingt der Predigtanfang so:

Aus Ton gebrannte Steine und Muschelkalk haben sie genommen unser Vorfahren. Davon hatten sie genug hier an der Küste. Sie waren Fischer und Bauern. „Komm wir bauen eine Kirche“, sagten sie und suchten sich den höchsten Punkt aus, die Wurt, den Heppenser Berg. Sicher ist sicher, man weiß ja nie, wann der Sturm kommt.

Heppens war ein kleines Dorf,  hatte ein paar Hundert Einwohner und mitten drin stand ein Kirchenschiff. Der Glockenturm war kein Turm, sondern ein kleines Glockenhaus und stand daneben. Friesisch bescheiden. Mehr braucht es nicht. Hier haben sie ihre Kinder getauft und von den Toten Abschied genommen. Jesus Christus spricht: ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Das wollten sie hören damals. Das Wort Christi. Für die Menschen, die diese Kirche gebaut haben, war es ein Zufluchtsort, wenn der Sturm mal wieder wütete.

 

Ein Hafen wird gebaut. Wenn dieser Hafen erst einmal läuft, dann wird alles besser. Dann gibt es Arbeit, dann sind wir wieder wer. So dachte man damals.

Das war 1853. Die Preußen bauen einen Marinehafen.

Da ist Heppens ein Dorf mit 299 Einwohnern. Doch der Hafen zieht Menschen an. Heppens wächst und bis 1910 sind es schon 15 894 Einwohner. Um die Jahrhundertwende wird viel gebaut: 1902 das Heppenser Rathaus, die Lilienburgschule, ganze Straßenzüge entstehen.

„Komm wir bauen uns eine Kirche“ sagten die Menschen. Unsere Dorfkirche ist zu klein. Wir sind eine Stadt und brauchen eine Stadtkirche.

Wie es weiterging mit der kleinen Sturmflutkirche, die auf einmal groß sein will und in die Wirren des Nationalsozialismus gerät….. erzählt die Predigt im Gottesdienst um 18.00 Uhr…..

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